Professorin Zitterbart leitet das Institut für Telematik am KIT. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich der vernetzten Systeme. Die Forschungsarbeiten befassen sich mit Architekturen, Protokollen und Algorithmen sowohl für Internet-basierte Systeme als auch für mobile und ubiquitäre Systeme inkl. drahtloser Sensor-Aktor-Netze. Dabei werden u.a. Aspekte der Netzwerksicherheit sowie der Bereitstellung privatsphärengewahrer Dienste untersucht. Sie wurde 1991 von der GI-Fachgruppe KuVS (Kommunikation und Verteilte Systeme) für die bundesweit beste Doktorarbeit im Bereich „Kommunikation und Verteilte Systeme“ ausgezeichnet und erhielt 2002 den Alcatel SEL Forschungspreis für technische Kommunikation.

In KASTEL forscht die Arbeitsgruppe von Prof. Zitterbart an mehreren offenen Fragen an der Schnittstelle zwischen Kommunikation und Sicherheit. Diese betreffen zum einen mit Sensoren ausgestattete Kleinstgeräte, die im smarten Umgebungen innovative Dienste ermöglichen, aber durch ihre beschränkten Ressourcen neue Konzepte für die Gewährleistung von Vertraulichkeit und Authentizität benötigen. Im Kontext des Internet of Everything bildet weiterhin der Schutz der Privatsphäre einen zentralen Untersuchungsgegenstand. Hierbei forscht die Arbeitsgruppe von Prof. Zitterbart unter anderem an Protokollen für privatsphärengerechtes Smart-Metering und Bausteinen für privatsphärengerechte Smart-Traffic-Dienste. Bei dem Entwurf von von privatheitserhöhenden Maßnahmen wird dabei darauf geachtet, dass diese nicht von der Vertrauenswürdigkeit vereinzelter Drittparteien oder Diensteanbieter abhängen. Im Kontext von Industrie 4.0 forscht die Arbeitsgruppe an SDN- und NFV-gestützten Sicherheitskonzepten und Transparenz-schaffenden Maßnahmen für die sichere Cloud-Nutzung.

Einen weiteren zentralen Fokus bildet schließlich die Erforschung von Blockchain-Netzen. Hierbei werden zum einen Verfahren untersucht und entwickelt, mit denen die Privatheit in Blockchain-basierten Währungssystemen wie Bitcoin erhöht werden kann. Zum anderen wird untersucht, inwieweit die durch Blockchain-Netzen erreichte dezentrale Konsistenz als Basisdienst für weitere Anwendungskontexte verwendet werden kann, z.B. durch die Realisierung von Smart Contracts. In diesem Zusammenhang sind Arbeiten zu der verteilten Bestimmung und Persistierung von Attributen geplant, mit dem Ziel kontextübergreifender, flexibler Identitätsbildung und -Sicherung.